Evangelisch-sächsisches Erbe
Evangelisch-sächsisches Erbe
Seit dem Mittelalter haben die Sachsen ihre Umgebung nach ihren eigenen Geschmack geformt, ein herausragendes Beispiel in dieser Hinsicht ist auch die Struktur der Dörfer. Das Dorfzentrum ist gevönhlich ein Quadratförniger Marktplatz. Hier endet sich die Hauptstraße, mit mindestens einer sekundären Parallelstraße. Diese beide Straßen sind miteinander durch andere Gassen verbunden, so dass der Ort eine organisiertes Aussehen hat. An der Hauptstraße der größeren Dörfer, in einer höheren, großartigeren Hügeln befinden sich Kirchen, viele von ihnen sind Wehrkirchen.
Die Ausstattung des Hauses: Im allgemeinen das Haus besteht aus drei Räumen: der Laubergang Schritt in die Diele, genannt Haus. Von der Diele betreten wir den Raum der neben der Straße platziert wurde, auch Stube genannt, die zwei Fenster hat, ein nach der Straße und ein Fenster nach dem Innenhof geht. Dieses Zimmer ist mit mehr Aufmerksamkeit eingerichtet, schöner und ordentlicher organisiert und ein festlicher Raum, die für die wichtigsten Ereignisse im Haus oder für die Gäste eingerichtet ist. Hier finden wir Deckenbetten, überfüllt mit sehr schön dekorierte außergewöhnlich schön bestickte Decken und Kissen. Und hier gibt es der Ofen im Typ Luther, aus weißen Fliesen mit blaugemalten Reliefs.
Volkstracht: Soziale und gesetzliche Freiheit der Minderheit, ihre Situation in Mittel- und Westeuropa, die Verbindungen mit prunkhaftigen Festkleidung der ungarischen Adeligen und guten Geschmack des Volkes, ethnische Charakteristiken, entwickelte Sächsische Volkstracht, sowohl spezifisch als auch abwechslungsreich behalten. Ihrer Ansicht nach muss, jede angesehene Familie einen reichen Bestand an Kleid haben, diese Tatsache machte in dieser Hinsicht ihnen sie sehr empfindlich. Von dem alten sächsischen Erbe sind folgende Elemente bemerkenswert: die lange Jacke der Frauen (krausel Mantel), etwas breiter in die Schultern, Jacke ohne Ärmel, aus weißem Leder, mit langen Fellkanten (Kürschen), hoher Kopfstück, die Form des zylindrischen Huts (Borten), die, die Mädchen erst nach der Konfirmation tragen dürften, Schmücke (Heftel) die zur Anhalten des Kopfstücks usw. diente. Die Männer trugen ärmellose Westen (Brustlatz) aus Leder oder aus weißem Tuch (Karaisa Tuch).
Geschichte der Evanglischen Kirche A.B. in Rumänien:
Die Kirchengeschichte der Siebenbürger Sachsen beginnt im 12. Jahrhundert mit der Ansiedlung deutscher Kolonisten in Siebenbürgen. Sie genießen wirtschaftliche, politische und kirchliche Sonderrechte seitens des ungarischen Königs und verteidigen im Gegenzug die Grenzen im Osten. Die Siedler errichteten dazu zahlreiche Wehrkirchen und Kirchenburgen, die bis heute das Bild der siebenbürgischen Landschaft prägen.
1550, kurz nach der Lutherischen Reformation in Deutschland, beschließt die politische Verwaltungsbehörde die Annahme der Reformation für alle Sachsen.
Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses hat seit jeher eine starke Position in der Gesellschaft. Als die Siebenbürger Sachsen 1876 ihre politische Selbstverwaltung verlieren, übernimmt sie vermehrt auch wirtschaftliche und kulturelle Aufgaben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verliert die Kirche im Zuge der Enteignung zahlreiche Grundstücke sowie alle Schulen und muss sämtliche kirchliche Vereine auflösen.
Das zunächst in Klausenburg angesiedelte Theologische Institut übersiedelt mit der deutschsprachigen Abteilung 1955 nach Hermannstadt.
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1990 wandern bis heute ca. 87% der evangelischen Gemeindemitglieder aus. Die aktuelle Kirchenordnung von 1997 berücksichtigt den Wandel von einer Volk- zu einer Diasporakirche.
Arbeitsschwerpunkte:
Insgesamt betreuen 38 Pfarrer und Pfarrerinnen in 242 Ortschaften die rund 12.500 Gemeindemitglieder. Arbeitsschwerpunkte der Evangelischen Kirche sind heute Predigt und Seelsorge, Diakonie, Kinder-, Jugend- und Frauenarbeit, Festigung der Gemeinden, Erhalt der Kulturgüter sowie ökumenische Zusammenarbeit mit Kirchen im In- und Ausland. Die klein gewordene Kirche gilt nach wie vor in ihrem ökumenischen Umfeld als verlässlicher und aktiver Partner. Sie versucht in ihrem gesellschaftlichen und politischen Kontext lutherische Identität fruchtbar zu machen und das reformatorische Zeugnis weiterzugeben.